Quitten sind ja so ein Obst, was viele Leute in Deutschland etwas ratlos lässt.
Hart, sauer, und irgendwie scheinen sie auch teilweise echt in Vergessenheit geraten zu sein.
Ich vermute auch, dass viele Leute davon abgeschreckt werden, Quitten zu verarbeiten, weil sie schon etwas mehr Aufwand machen. Man muss sie im Grunde immer vorher kochen, für Quittenkuchen: zuerst muss man die Quittenspalten weich dünsten, etc.
Ich liebe Quitten. Vor allem die Tatsache, dass sie wirklich eins der wenigen saisonalen Nahrungsmittel sind (mir fällt sonst eigentlich nurnoch weißer Spargel ein), die man echt sonst auch nicht kriegt. Das macht sie exklusiver.
Und sie riechen so lecker. Einfach in die Küche legen.
Ich habe mir vorgenommen ein kleines Quitten-Special hier auf meinem Blog abzuhalten. Mal sehen, ob das klappt.
Jedenfalls haben sie jetzt Saison, und da mein Baum auch schon SEHR viele Quitten abgeworfen hat, muss ich mich jetzt ranhalten mit dem Verarbeiten.
Das Quitten-Basis-Rezept ist in meinem Fall eigentlich zwei Rezepte, da man mit den Überbleibseln von Nr. 1 dann Nr. 2 macht: Quittenbrot.
Aber fangen wir erstmal mit dem Quittengelee an. Und wenn ihr noch Himbeeren habt, dann auch das Quittengelee mit Himbeeren.
Zutaten
- 5–6 Quitten
- Himbeeren (optional)
- Wasser
- Gelierzucker 2:1
- Zitronensaft oder Zitronensäure
Die genauen Mengen für Zucker und Wasser, etc. ergeben sich aus der Menge an Quitten, die ihr habt, daher kann ich es in der Liste nicht genauer Angeben.
Als erstes müsst ihr den Flaum von den Quitten abreiben. Ich mache das einfach über der Spüle, rubble die Quitte ordentlich mit den Händen ab und wasche sie danach gründlich. Ihr könnt dazu auch ein Küchenhandtuch oder etwas Küchenrolle nehmen.
Jetzt müsst ihr die Quitten einfach inkl. Schale und Kerngehäuse in grobe Stücke schneiden.
Einfach ist auch einfacher gesagt als getan. Passt auf, da die Quitten so hart sind, muss man echt sehr viel Druck auf das Messer ausüben. Nehmt am Besten das größte Küchenmesser, das ihr habt. Und passt auf Eure Finger auf!
Meine Quittenstücke sind ca. 2–2,5 cm groß. Diese Stücke kommen nun in einen Topf, der groß genug ist, dass sie da bequem Platz drin finden.
Nun mit soviel Wasser auffüllen, dass die Quitten knapp bedeckt sind, es sollte nichts oben rausstehen.
Jetzt müsst ihr alles zum Kochen bringen, damit die Quitten schön Garen können. Sobald das Wasser anfängt zu Kochen, drehe ich die Temperatur runter und lasse sie auf kleiner Flamme ca. 20 min köcheln.
Wenn die Quitten schön weich geworden sind, ist dieser Arbeitsschritt fertig.
Da man zum Gelee kochen kalten Fruchtsaft verwenden sollte (mache ich öfter mal nicht, aber damit’s ganz sicher gut wird, solltet ihr das beachten), könnt ihr den Topf mit den Quitten einfach zum Abkühlen auf dem Herd stehen lassen.
Dann irgendwann die Quitten in ein Sieb zum Abtropfen gießen, den Fruchtsaft aber UNBEDINGT auffangen, denn aus dem machen wir unser Gelee.
Die gegarten Quitten in eine Tupperdose packen und in den Kühlschrank stellen, bis ihr Zeit habt, das Quittenbrot zu machen. Oder was ihr auch immer damit anstellen wollt :-) Sie halten sich eine knappe Woche.
Den erkalteten Quittensaft abmessen und in einem Topf mit säureresistentem Innenleben geben, das ist z.B. Emaille oder Edelstahl. Für Gelee muss man ca. 700 ml Fruchtsaft mit 500 g Gelierzucker 2:1 mischen. Wenn ihr noch Himbeeren mit dazu geben wollt, dann müsst ihr die natürlich mit wiegen und entsprechend mehr Gelierzucker zugeben. Alles gut mit einem Holzlöffel durchrühren und langsam unter gelegentlichem Rühren erhitzen.
Wenn ihr wollt, könnt ihr noch etwas Zitronensaft (ca. von 1 Zitrone oder Zitronensäure dazu geben. Ich mache das beim Marmelade kochen nur, wenn ich grade eine zur Hand habe. Ich konnte bisher keinen eklatanten Unterschied im Geschmack feststellen, außer dass die Farbe länger „hübsch“ bleibt.
Sobald der Fruchtsaft kocht, unter Rühren ca. 4 min kochen lassen, nebenbei die Gläser bereitstellen und sobald die Marmelade fertig gekocht ist, das Gelee möglichst randvoll einfüllen, dabei drauf achten, dass der Rand der Gläser schön sauber bleibt, ggf. mit einem Küchentuch sauber wischen, und gut verschließen.
Die Gläser dann für mindestens 10 min auf den Kopf stellen.