Vor ein paar Jahren trat ein Gasgrill in mein Leben und seitdem macht mir Grillen überhaupt erst Spaß!
Nicht mehr die endlose Warterei bis die Glut endlich richtig ist. In der Zwischenzeit hat man sich schon mit Brot, Kräuterquark und Nudelsalat sattgefuttert oder aus lauter Verzweiflung bereits Grillgut auf den Rost gelegt, das wegen mangelnder Hitze natürlich nicht das tut, was es soll.
Am schlimmsten trifft es Diejenigen, die sich an ’nem nicht vernünftig durchgegarten Putenspieß auch noch ’ne saftige Salmonellen-Krätze holen.
Und danach dann dieses leidige Asche wegschaffen. Vor allem muss man ja noch so lange warten, bis der Mist nicht mehr glühend heiß ist. Bis das passiert ist, hab ich doch schon längst vergessen, dass da überhaupt noch die Asche drin ist.
Direkt vorm nächsten Grillen also GROSSE Enttäuschung. Ich muss ja noch die Sch$&*# Asche wegmachen.
Dank Gasgrill ist das alles kein Problem mehr.
Oh, ich habe Hunger. Und auch noch Lust auf grillen …
Klar, kein Ding, ich mach mal kurz den Grill an, Du pinselst das Gemüse ein, dann geht’s auch schon direkt los.
Als erstes wurden natürlich diverse Grill-Kochbücher angeschafft, denn jetzt lohnt es sich erst, mein Repertoire an Grill-Gerichten richtig auszubauen. Da war dann auch das ein oder andere vegetarische Grillbuch dabei. Was für ne Verarschung. Vor allem Rezepte für Salate, die dazu gereicht werden können oder Sachen, die aufwändig vorher auf’m Herd vorgegart werden müssen, damit man sie danach dann mal kurz über den Rost scheucht. Vermutlich damit sie ein paar braune Streifen bekommen und ein leichtes Raucharoma.
So hatte ich mir das nicht vorgestellt.
Vor allem, da es seit ich denken kann, in meiner Familie immer extrem leckeres Gemüse vom Grill gab.
Knusprige (manchmal auch ganzschön verkohlte) Kartoffeln, die in Alufolie in der Glut gegart wurden, ganze Zwiebeln, auch in der Alufolie in der Glut gegart.
Und eben jenes besagtes Grillgemüse, das vom Titel dieses Posts.
Schon vergessen bei dem ganzen Gesabbel?
Also, jetzt geht’s los.
Im Grunde ist das Ganze eine extrem simple Sache.
Das Gemüse, was ihr grillen wollt, muss einfach nur mit ein wenig Kräuteröl eingepinselt werden und ab damit auf den Grill.
Dabei ist es fast egal, was ihr grillen wollt. Darf halt nicht durch den Rost durchfallen.
Ich nehme dazu besonders gerne Zucchini, Aubergine, Paprika und Champignons.
Aber vor ein paar Tagen lag auch mal eine in feine Scheiben geschnittene Möhre auf meinem Grill, und siehe da, schmeckt. Man muss dazu sagen, dass ich Möhren freiwillig sonst nur ausgepresst in Form von Ingwer-Orangen-Möhren-Apfel-Saft zu mir nehme.
Folgende Gemüsesorten habe ich bereits erfolgreich nach dieser Methode gegrillt:
Aubergine
Austernpilze
Champignons
Fenchel
Grüner Spargel
Karotte
Paprika
Rote Bete
Süßkartoffel
Ich mache im Sommer alle 2 Wochen ein größeres Schüsselchen dieser leckeren Olivenöl-Marinade und pinsele dann immer, wenn ich Gemüse grillen will, das was sich so im Kühlschrank findet, ein und lege es in mein Gemüsepfännchen auf dem Grill.
Zutaten Marinade
- 1 Knoblauchzehe
- 1 EL frischer Thymian, Blättchen vom Stängel gezupft
- 1 EL frischer Rosmarin, Blättchen vom Stängel gezupft
- 1/2 EL frischer Majoram oder Oregano
- 1/2 EL frische Petersilie
- 1/2 EL frische Minze
- 1 getrocknete, mittelgroße Chili
- 1 Prise Meersalz
- frisch gemahlener Pfeffer
- Olivenöl
Entweder alle Kräuter in der Küchenmaschine klein schneiden oder mit einem Messer. Mit der gewünschten Menge Olivenöl aufgiessen und gut mischen. Ich fülle das Öl immer nach und nach wieder auf, daher kann ich garnicht sagen, wieviel man braucht, aber ich würde sagen zu Anfang bestimmt erstmal 200ml.
Falls ihr ein paar dieser Kräuter grade nicht vorrätig habt. Kein Problem.
Einfach das nehmen was da ist.
Auch wenn ihr nur getrocknete Kräuter da habt, ist die Marinade immernoch sehr lecker. Man kann also eigentlich nix falsch machen.
Das Gemüse vorbereiten:
Je nach Härte in 3–10 mm dicke Scheiben schneiden, dabei die harten Gemüsesorten wie Möhren möglichst dünn schneiden und z.B. Auberginen können ruhig 6–7 mm dick sein.
Das hängt vermutlich auch ein bißchen von Eurem Geschmack und dem Grill ab.
Den Fenchel kriegt man garicht so gut so fein geschnitten, der ist bei mir auch im besten Fall 10 mm dick.
Mit einem Küchenpinsel mit der Kräuter-Öl-Marinade von beiden Seiten gut einpinseln und anschließend auf dem Grill bei mittlerer Hitze (ca. 240°C) von beiden Seiten gleichmäßig garen, dabei jeweils 1-2mal wenden.
Weiche Gemüsesorten grille ich in einer Gemüse-Schale (ich hab so ein Ding von Barbecook) aber Möhren und Süßkartoffeln gehen auch wirklich sehr gut auf dem normalen Grillrost.
Wie ihr Euch denken könnt, die Garzeit hängt von der Hitze im Grill und der Dicke ab.
Wenn alles gar ist, noch ein bißchen Meersalz oder Fleur de Sel drüber streuen und rein damit.
Hmmm, lecker.
Könnt gleich wieder Grillen.
Naja, vielleicht morgen.