Persische Quittenmarmelade

Wie ihr wisst, habe ich im Hebst immer eine ziemliche Quittenflut.
Auf der Suche nach guten Rezepten bin ich vor ein paar Jahren auf dieses Rezept gestoßen.
Es ist eine Marmelade der etwas anderen Art. Die Quitten werden in Scheibchen oder Stücke geschnitten und sehr lange in Zuckerwasser gekocht. Wer keinen Kardamom oder Rosenwasser mag, kann beide Zutaten auch weglassen, aber ich finde, sie machen die Marmelade zu etwas besonderem und würde die Verwendung wärmsten empfehlen.

Zutaten

  • 1.500 g Quitten (je nach Größe 4-5)
  • 825 g Zucker
  • 600 ml Wasser
  • 2 EL Zitronensaft
  • 3-4 Kapseln Kardamom
  • 1-3 EL Rosenwasser

 

Bei den Quitten zunächst mit einem Stück Küchenkrepp den Flaum abreiben, danach waschen.   Nun das Kerngehäuse am besten so herausschneiden, dass man es mitkochen, aber vor dem Abfüllen der Marmelade gut entfernen kann. Ich löse das, indem ich die Quitten halbiere und dann die Hälften in 3 Teile zerteile. In dem Mittelstück ist nun ein Großteil des Kerngehäuses enthalten, man kann daher dann einfach oberhalb davon nochmal das Fruchtfleisch abschneiden und hat ein „Stäbchen“ mit dem Kerngehäuse. Aus den anderen Teilen schneide ich die Reste Kerngehäuse raus, diese werfe ich weg. Das Fruchtfleisch nun je nach Wunsch in 5-10 mm dicke Stücke schneiden. Auch die Größe der Stücke, also ob man eher Scheibchen oder Würfelchen haben will, kann ganz nach Vorliebe entschieden werden.

Das Fruchtfleisch inkl. dem Kerngehäuse, was mitgekocht werden soll, in einen großen Topf geben. Die 825 g Zucker und die 600 ml Wasser dazugeben. Wenn gewünscht nun auch den Kardamom hinzugeben. Man könnte die ganzen Kapseln rein machen, ich löse allerdings immer die Samen aus den Kapseln und koche diese mit.

Alles zum Kochen bringen, dabei ein paarmal umrühren, damit sich der Zucker gut auflöst. Nun auf kleinster Flamme 60 min zugedeckt köcheln lassen, ab und zu umrühren.

Nach einer Stunde den Zitronensaft zugeben und alles vorsichtig umrühren. Nun ein Küchenhandtuch um den Deckel wickeln und wieder aufsetzen. Nun noch 1,5-2 Stunden weiter köcheln lassen.

Je länger man die Marmelade kocht, desto röter wird die Farbe und fester wird sie.

Zum Ende der Kochzeit das Rosenwasser zugeben, alles gut durchrühren und einmal aufkochen lassen.

In mit kochendem Wasser ausgespülte Gläser füllen, gut verschließen und 10 min umgedreht abkühlen lassen.

Die Marmelade hält sich gut, auch ohne Kühlung und im Kühlschrank gefühlt ewig. Ich habe grade noch ein Glas vom letzten Jahr in Arbeit.

Ich esse sie sehr gerne einfach auf Naturjoghurt, oder als klassische Marmelade, mit (Ziegen-) Frischkäse …

 

 

Bärlauch-Walnuss-Pesto

Ihr Lieben, lange ist es her, dass ich hier was gepostet habe. Und so mache Nachfrage hat mich erreicht, warum ich denn so lange nichts mehr geschrieben habe. Irgendwie war einfach so wahnsinnig viel zutun, und ich habe die Zeit nicht finden können, hier einen Eintrag zu machen.
Es gibt tatsächlich einige Rezepte, die ich gerne mit Euch Teilen möchte. Heute beginne ich einfach mal damit :-)

Und das was hier kommt ist einfach, aber ich fürchte auch schon wieder zu spät.
Ein Bärlauch-Pesto.
Vermutlich ist die Bärlauch Saison zielsicher schon vorbei. Aber vielleicht ja auch noch nicht, daher kommt hier ganz schnell das Rezept.
Es ist einfach, geht schnell und schmeckt sehr lecker.

Zutaten

  • 1 Bund Bärlauch
  • 80g Walnüsse
  • 4 EL Parmesan (optional)
  • Olivenöl
  • Salz & Pfeffer

 

Zunächst die Walnüsse ganz grob hacken und in einer Pfanne ohne Öl vorsichtig rösten. Wie immer muss man dabei aufpassen, dass sie nicht anbrennen. Wenn sie anfangen köstlich zu duften vom Herd nehmen und etwas abkühlen lassen.

Die Bärlauchblätter waschen und danach gut trockentupfen. Idealerweise sind wie wirklich komplett trocken. Den Bärlauch zusammen mit den gerösteten Walnüssen in eine (kleine) Küchenmaschine geben und häckseln. Dann nach und nach Olivenöl zugeben und dabei weiter häckseln, bis die gewünschte Konsistenz erreicht ist. Ich mag mein Pesto meistens etwas flüssiger, daher mache ich vermutlich mehr Öl rein, als Andere.

Am Schluß ordentlich salzen und pfeffern und den Parmesan zugeben. Noch ein- zweimal mixen und fertig ist das Pesto.

In ein sauberes Glas füllen und obendrauf glatt streichen. Ich hab oben noch eine dünne Schicht Olivenöl drauf gegossen, in der Hoffnung, dass es sich so länger hält.

Schmeckt lecker ganz klassisch mit Pasta, aber auch um Salatsoßen zu verfeinern oder auf gebratenem Gemüse.

Pasta mit Bärlauch-Walnuss-Pesto

Vanillepuderzucker

VanillepuderzuckerAm Wochenende habe ich einen sehr leckeren Käsekuchen gebacken, nach einem Rezept von vegan-und-lecker.de, und wie so oft war das Innenleben einer Vanilleschote gefragt. Da ich sehr ungerne etwas Essbares wegwerfen, hat es mich schon immer angekäst, die „leere“ Vanilleschote zu entsorgen. Diese wurden dann immer liebevoll aufgehoben, für den Fall, dass man mal irgendwas mit Milch kocht, wo man die Schote dann rein legen kann, etc. Passiert natürlich nicht so oft, wie man denkt bzw. es gerne hätte.
Daher bin ich seit einiger Zeit dazu übergegangen, die Schote mit Zucker zu feinem Vanillepuderzucker zu verarbeiten. Dazu muss man eigentlich nur die Vanilleschote mit Zucker im Blender mixen, bis die Schote in sehr kleine Stückchen zerteilt ist.
Ist eigentlich schon peinlich das überhaupt ein Rezept zu nennen …

Zutaten Vanillezucker

  •  1 ausgeschabte Vanilleschote
  • 1 Tasse Zucker (idealerweise Rohrohrzucker)

Einfach den Zucker mit der Vanilleschote in den Blender packen und dann nach und nach so lange mixen, bis die Schote so klein wie möglich zermalen ist. Idealerweise bleiben garkeine Stückchen mehr übrig, aber ich finde so ein paar sichtbare Krümelchen sind voll ok. Man muss zwischendurch immermal schütteln und so, damit sich der entstandene Puderzucker mit dem noch nicht zermalenem Zucker wieder mischt.

Ich würde eigentlich auch gerne weniger Zucker nehmen, aber dann ist es für meinen Blender zuwenig und er kann den Inhalt nicht verarbeiten. Aber ich denke das zarte Vanillearoma wäre dann noch besser. Also werde ich dann wohl mal warten, bis ich zwei Vanilleschoten zermalen kann :-)

Schmeckt lecker als Ersatz von Vanillezucker, oder aber als Puderzucker auf jeglicher Süßspeise, z.B. Waffeln!

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Artischocken mit zweierlei Dip Saucen

globe artichokeMeine Eltern haben im Garten Artischocken, und dieses Jahr hab ich ein paar abbekommen, es ist die kugelige Sorte. Ich weiß garnicht, ob es in Deutschland unterschiedliche Namen gibt, aber auf englisch (und französisch) heißen sie globe artichoke. Diese Sorte mache ich eigentlich immer ganz klassisch, einfach in Essigwasser kochen und dann mit ’ner Vinaigrette essen.
Also Blättchen für Blättchen abzupfen, mit den Zähnen Fruchtfleisch abkratzen und so weiter, bis man sich zum haarigen Herzen vorgekämpft hat, dann versuchen alle Haare abzukriegen, sich dabei natürlich erst noch ordentlich die Finger verbrennen – warum sind die innen drinnen eigentlich doch immernoch so heiß??– und dann endlich kann man mal ein etwas größeres Stück Artischocke geniessen.
Klingt jetzt irgendwie voll anstrengend. Wer sollte so freiwillig essen wollen?
Frage ich mich auch grade.
Aber Artischocken sind schon auch einfach sehr lecker!

Also zurück zu denen aus dem Garten. Die waren ganzschön verlaust. Mannomann, was finden denn Blattläuse an dieser harten Distelpflanze so attraktiv?
Ich dachte auf jedenfall ich hätte die Blattläuse alle gut abgewaschen, hab die Artischocken auch vorher noch ’ne Weile in Wasser eingeweicht, aber beim Essen wurde ich dann eines besseren belehrt. Die Viecher sitzen auch zwischen den Blättern …
Liessen sich aber zum Glück gut abwischen, hat den Prozeß des Essens nur noch mehr verlangsamt.
Lecker waren sie trotzdem …

Und hier kommt mein klassisches Artischockenrezept:

Zutaten Artischocken

  • 1 große Artischocke pro Person (oder eben 2 kleine, wie in meinem Fall)
  • 2 EL (Rotwein-) Essig
  • Salz

artischocken im kochtopfMeine Mutter hat mir beigebracht, dass man Artischocken in Wasser kocht, dem man Salz und etwas Essig beigibt. Ich hab das schon wieder vergessen, was es mit dem Essig auf sich hat, aber ich mache es immer so und vermutlich tut es schon auch etwas am Geschmack verändern.
Wißt ihr evtl. warum man Essig ins Kochwasser gibt? Freue mich über Aufklärung!

Also ich lege die gewaschenen Artischocken, Stiel auf ca. 2 cm gekürzt, in einen großen Topf, meistens ist es ein ganzschönes Gequetsche, dass alle rein passen. Dann mit kaltem Wasser bedecken, Salz und Essig dazu und zugedeckt auf den Herd stellen.
Sobald das Wasser kocht, die Hitze reduzieren und dann mindestens 45 min köcheln lassen. Je nach Größe brauchen sie aber eher eine Stunde, bis sie fertig sind. Nach ca. 20 min alle Artischocken mal wenden. Es verdunstet auch ordentlich Wasser, falls die Artischocken nicht mehr ausreichend bedeckt sind, lohnt es sich, kochendes Wasser nach zu kippen.

Nach 40 min könnte man mal einen Gartest machen, dazu an einem Blättchen aus der 3 Reihe zupfen. Löst es sich leicht aus der Artischocke heraus, ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Artischocke gar ist, sehr hoch.
Seid nicht frustriert, wenn es euch nicht direkt beim ersten Mal gelingt, die Artischocke perfekt zu garen. Ich hab es auch schon oft geschafft, sie zu früh raus zu holen. Daher ist es auf jedenfall gut, wenn ihr das Kochwasser nicht weg kippt, sondern nur die Artischocken mit einem Schaumlöffel raushebt. Falls sie noch etwas zu hart sind, könnt ihr sie so einfach wieder zurück in den Topf packen und weiter garen.
Und zu weich habe ich sie auch schon öfter gekocht, ich hab den Eindruck, dass die äußeren Blättchen einfach viel länger hart bleiben als die weiter innen, daher auch mein Tip zum Testen eins aus der 3. Reihe zu nehmen.

Habt ihr Euch entschieden, die Artischocken aus dem Topf zu holen, dann wie gesagt, mit einem Schaumlöffel herausheben, Vorsicht, SEHR heiß, und kurz in ein Sieb zum Abtropfen legen. (Ich lege sie auch oft direkt auf meinen Teller, bin zu gierig … dann hat man halt einfach ein bißchen Kochwasser mit auf dem Teller).
Und dann könnt ihr sie auch schon Essen, hier noch mein Tipp für die Begleitung, zwei verschiedenen „Salatsaucen“, einmal eine klassische Vinaigrette und einmal Olivenöl-Zitrone.

Zutaten Vinaigrette

  • 6–8 EL Olivenöl
  • 4 EL Balsamico
  • 1–2 EL Rotweinessig
  • 1 EL gehackte Schalotte
  • 1 EL gehackte, glatte Petersilie
  • Salz & Pfeffer

Während die Artischocken kochen habt ihr ja genug Zeit diese Vinaigrette zuzubereiten.
Die gehackte Schalotte mit etwas Salz und dem Essig/Balsamico ein paar Minuten ziehen lassen. Falls ihr keinen Rotweinessig habt, könnt ihr auch nur Balsamico nehmen. Da ich die Dipsauce gerne schön sauer mag, ist mein Mischverhältnis zum Öl dann 1:1. Die Petersilie und das Olivenöl einmixen, ordentlich Pfeffern und nochmal ein bißchen Salzen, und schon ist die Vinaigrette fertig.

Zutaten Zitronendressing

  • 4 EL frisch gepresster Zitronensaft
  • 4 EL Olivenöl
  • Salz & Pfeffer

Dieser Dip ist noch einfacher, einfach die gleiche Menge Olivenöl mit Zitronensaft mischen, nach Geschmack Salzen und Pfeffern und fertig.

Jetzt einfach nur Blättchen für Blättchen etwas Dip aus dem Schälchen Löffeln und mit den Zähnen das Fruchtfleisch abkratzen.
Das ist wohl erzwungenes Slow Food, ich glaube Artischocken kann man nicht runterschlingen …

 

globe artichoke

Orangenmarmelade

Mögt ihr Orangenmarmelade? Oder ist es für Euch eher die schlimmer Erinnerung an einen England Urlaub, wo ihr kalte, trockene Toastscheiben mit Orangenmarmelade gereicht bekommen habt?
Um ehrlich zu sein, dass ist eine meiner Irland Erinnerungen. Im Bed & Breakfast gab’s immer das super üppige Frühstück so mit allem, also Cornflakes, Toast und Marmelade, Eier, Black & White Pudding, Bacon und Sausages. Als Kind mochte ich vor allem die Sausages mit Spiegelei besonders gerne. Ich nenne diese Würstchen hier mal Sausages, weil ich finde, dass die einfach ne ganz eigene Nummer sind … Interessant wäre auch mal zu wissen, wieviel Fleisch da denn überhaupt drin ist.

Jedenfalls habe ich vielleicht aus diesen Urlauben die Macke, dass ich kaltes, getoastetes Brot total zum Kotzen finde. Vor allem hatten die dann auch noch so ein kleines Regal, wo die Toastscheiben reingestellt wurden, damit sie besonders gut auskühlen können. Kalter Toast. Mann, das schmeckt so garnicht.
Und dazu dann NUR Orangenmarmelade. Riesen Enttäuschung für die 8 Jahre alte Katy.

Zum Glück konnte ich dieses Trauma dann auch recht bald wieder überwinden. Ofenwarme Scones mit salziger Butter und Orangenmarmelade sind nämlich sehr lecker und inzwischen freue ich mich immer, wenn ich welche sehe.

Vielleicht ist auch das ein Grund, warum ich schon so lange Orangenmarmelade selbst machen möchte. Aber leichter gesagt als getan. Diese Marmelade wird ja aus Bitterorangen gemacht. Und habt ihr die schonmal irgendwo im Laden gesehen???  Ich leider nicht.
In diversen Rezepten, die ich konsultiert habe, steht, man soll Seville-Orangen nehmen, die habe ich hier aber auch noch nie gefunden, weiß auch garnicht, ob das nun Bitterorgangen sind, oder wieder was anderes. Weiß das wer??
Aus Verzweiflung habe ich mir vor 1,5 Jahren ein kleines Bitterorangen-Bäumchen gekauft. Und dieses Bäumchen hat tollerweise auch echt gleichzeitig ein paar Orangen produziert, die ich heute geerntet habe und nun zu Marmelade verarbeite. (Ehrlicherweise habe ich einfach ein Faible für Zitrusbäumchen, habe auch schon eine Zitrone und eine Bergamotte …)
Dieses Rezept ist adaptiert von Nigella Lawsons Rezept aus dem Buch „How to eat“.

Zutaten

  • 1 kg Orangen, bevorzugt Bitterorangen
  • 500 g Gelierzucker 2:1
  • 3 TL Zitronensaft
  • Wasser

Orangen für MarmeladeMein Bäumchen hat nur 550 g Bitterorangen abgeworfen, daher habe ich noch eine (krasserweise gigantisch große) Orange aus meinem Bio-Korb dazu gelegt.
Die Orangen gründlich waschen und komplett so wie sie sind (also ganz, inkl. Schale) in einen großen Topf legen und soviel Wasser einfüllen, dass die Orangen schwimmen können. Nun alles auf den Herd stellen, zum Kochen bringen und für 2 Stunden kochen lassen.
Ich habe immer mal wieder versucht die Orangen umzudrehen, da ich den Eindruck hatte, dass sie sich nicht so richtig selbst drehen und dadurch evtl. einseitig garen.
Nach 2 Stunden den Topf vom Herd nehmen, nun sind die Orangen schön weich und komplett durchgegart.
Sobald sie sich anfassen lassen, halbieren, die Kerne entnehmen und diese in einen kleinen Topf packen und mit ein wenig von dem Kochwasser bedecken und 5 min auf kleiner Flamme köcheln lassen.
In der Zwischenzeit die Orangen zerkleinern. Das Fruchtfleisch in einem Topf fein zerdrücken und die Schale in möglichst feine Streifen schneiden. Oder so wie ihr es wollt. Könnten natürlich auch Stücke sein, etc.
Die Schale, Zitronensaft und den Gelierzucker zu dem Fruchtmus in den Topf geben, das Wasser, in dem die Kerne gekocht haben, dazu geben (ohne Kerne) und noch zusätzliche 10 EL von dem Kochwasser und alles langsam zu kochen bringen.
Unter Rühren für 5 min köcheln, aufpassen, dass Euch die heiße Marmeladenmasse nicht verbrennt, wenn es blubbert und spritzt.
Nun ist die Marmelade fertig, und sie sollte am besten sofort in saubere, trockene Marmeladengläser abgefüllt werden. Ich drehe die Gläser dann immernoch für mindestens 10 min auf den Kopf.

Quitten-Pflaumen-Chutney

Und weiter geht’s mit meinem Quitten-Special.
Heute gibt’s was pikantes, ein Chutney. Ich muss zugeben, dass ich eigentlich so garkein Chutney Typ war. Bis ich mal eins selbst gekocht habe :-) Vorher wußte ich irgendwie nie so genau, wozu ich das eigentlich essen sollte und die von Freunden geschenkten Gläser sind stiefmütterlich im Schrank in Vergessenheit geraten.
Aber nachdem ich mein erstes Chutney gekocht hatte, und es dann natürlich auch UNBEDINGT essen musste, hat sich das geändert. Jetzt fragt ihr euch vermutlich, wie ich denn nun mein Chutney esse … eigentlich immer nur mit Reis und Joghurt. Das Rezept poste ich dann auch bald … Falls ihr noch originellere Ideen habt, dann gerne her damit!

Zutaten

  • ca. 1 kg Quitten
  • 500 g frische Pflaumen/Zwetschgen
  • 150 g brauner (feuchter) Zucker
  • 180 ml Apfel oder Weißwein Essig
  • 2 EL neutrales Öl
  • 1 Schalotte
  • 1–3 frische Chilischoten, je nach gewünschter Schärfe
  • Salz & Pfeffer

Zunächste kommt der harte Teil, die Quitten müssen geschält und das Kerngehäuse entfernt werden. Anschließend in ca. 1 cm große Würfel schneiden. Die Pflaumen halbieren und entkernen.
Ein Topf mit schwerem Boden und säurefestem Innenleben auf den Herd stellen, 2 EL Öl erhitzen und die fein gewürfelte Schalotte langsam anbraten. Dann die Quitten zugeben und Deckel auflegen. Unter mehrmaligem Rühren ca. 8 min köcheln lassen. Dabei aufpassen, dass nichts anbrennt. Wenn ihr das Gefühl habt, es wird zu trocken, einfach schon die Pflaumen und den Essig dazu geben.
Alle anderen Zutaten hinzufügen und auf kleiner Flamme ca. 20 min köcheln lassen.
Jetzt ist das Chutney schon fertig :-)
Bis zum Rand in saubere Gläser füllen, diese gut verschließen und für mindestens 10 min. auf den Kopf stellen.

Und hier kommt ein Bildchen von meinem Abendessen:
Persicher Reiskuchen mit Chutney, Soja-Joghurt und Granatapfelsirup. Mmmmh, lecker.
(Ich glaube es schmeckt leckerer, als das Bild aussieht …)

Abendessen

Quitten Basisrezept Nr. 2: Quittenbrot

Quitten_01Willkommen zu Teil zwei meines Quitten-Basisrezeptes, wenn man so will. Hier könnt ihr Lesen, wie man Quittenbrot macht. Vorausgesetzt, dass ihr bereits die fertig gekochten, abgetropften Quittenstücke habt, gehts hier gleich weiter. Falls ihr die noch nicht habt, müsstet ihr bitte die ersten Schritte im Rezept zum Quittengelee nachlesen.

Falls ihr Euch fragt, was im Himmel ist Quittenbrot und wozu sollte ich das machen, so könnt ihr das gerne bei Wikipedia Nachlesen, oder mir vertrauen: Quittenbrot (im spanischen Sprachraum auch dulce de membrillo oder carne de membrillo genannt) ist stark eingekochtes Fruchtmus, was sehr lecker schmeckt, in feinen Scheibchen auf Brot als feste Marmelade, in Stückchen zu Käse oder vielleicht auch einfach so als Konfekt.

 

 

Zutaten

  • gekochte Quittenstücke
  • Zucker

Die Quittenstücke müssen als erstes passiert werden. Falls ihr keine Flotte Lotte habt, oder eine Küchenmaschine mit Passieraufsatz, geht das auch mit einem Metallsieb und einem Gummispatel. Ganz nebenbei trainiert ihr damit auch wunderbar eure Oberarme.
Das fein passierte Fruchtmus muss jetzt nurnoch gewogen werden und mit derselben Menge Zucker ordentlich gemischt werden. Diese Masse füllt ihr jetzt einfach wieder in einen säureunempfindlichen Topf (aus Edelstahl oder Emaille) und erhitzt alles unter Rühren. Immer einen Holzlöffel verwenden.
Da der Zuckeranteil so hoch ist, verbrennt diese Geschichte echt schnell, ist mir natürlich auch schon mehrmals passiert, daher versucht wirklich oft umzurühren. Allerdings hab ich danach einfach die verbrannten Stückchen rausgefischt und den Rest trotzdem gegessen :-)

Die Hitze solltet ihr so klein halten, wie möglich. Ich stelle den großen Topf einfach auf die kleinste Flamme, die ich habe und laufe alle 3 min. kucken und rühre wieder ordentlich. Diese Masse verhält sich gerne wie Lava und blubbert und sprotzt, wenn man von so ’nem Spritzer getroffen wird, brennt das wie Sau, also passt auf.
Das Spielchen geht jetzt ne ganze Weile. Die Masse sollte ordentlich Eindicken, das dauert ca. 1 Stunde.

Stellt euch ein hitzefestes Gefäß bereit, z.B. eine Glas oder Porzellan Backform, wichtig ist, dass ihr eine Weile auf sie verzichten könnt. Die fertig gekochte Quittenmasse wird nun in die Form gefüllt und gleichmäßig verteilt.
Das Quittenbrot muss etwas trocknen, das dauert mindestens eine Woche. Die Form könnt ihr am Besten mit Back- oder Butterbrotpapier abdecken und an einen warmen, trockenen Ort stellen. Falls ihr einen Heizkeller habt, wäre das der ideale Ort, aber auch in der Nähe einer Heizung ist fein. Aber auch einfach so im Küchenschrank oder auf der Arbeitsfläche sollte es klappen. Hängt auch davon ab, wie lange ihr es kochen lassen habt (länger Kochen > weniger lange trocknen), wie dick die Masse in Eurer Form ist, und wie warm der Ort ist, an den ihr die Form stellt.
Um herauszufinden, ob das Quittenbrot schon fest genug geworden ist, zieht man es ein wenig vom Rand weg. Wenn es sich gut löst und fest aber elastisch ist, ist es gut. Aber Achtung, oft ist es oben bereits fest und elastisch und löst sich gut aus der Form, ist aber unten am Boden noch breiig und weich, dann muss es noch länger trocknen.

Ich lasse es meistens 2–3 Wochen stehen, da es sich eh ewig hält und nicht schlecht wird. Ich hab noch Quittenbrot vom letzten Jahr im Kühlschrank, schmeckt immernoch super.

Ich hoffe euch gefällt das Rezept, freue mich über Rückmeldungen!!

quittenbrot

 

Quitten Basisrezept Nr. 1: Quittengelee (mit Himbeeren)

Quitten_01Quitten sind ja so ein Obst, was viele Leute in Deutschland etwas ratlos lässt.
Hart, sauer, und irgendwie scheinen sie auch teilweise echt in Vergessenheit geraten zu sein.
Ich vermute auch, dass viele Leute davon abgeschreckt werden, Quitten zu verarbeiten, weil sie schon etwas mehr Aufwand machen. Man muss sie im Grunde immer vorher kochen, für Quittenkuchen: zuerst muss man die Quittenspalten weich dünsten, etc.

Ich liebe Quitten. Vor allem die Tatsache, dass sie wirklich eins der wenigen saisonalen Nahrungsmittel sind (mir fällt sonst eigentlich nurnoch weißer Spargel ein), die man echt sonst auch nicht kriegt. Das macht sie exklusiver.
Und sie riechen so lecker. Einfach in die Küche legen.

Ich habe mir vorgenommen ein kleines Quitten-Special hier auf meinem Blog abzuhalten. Mal sehen, ob das klappt.
Jedenfalls haben sie jetzt Saison, und da mein Baum auch schon SEHR viele Quitten abgeworfen hat, muss ich mich jetzt ranhalten mit dem Verarbeiten.

Das Quitten-Basis-Rezept ist in meinem Fall eigentlich zwei Rezepte, da man mit den Überbleibseln von Nr. 1 dann Nr. 2 macht: Quittenbrot.
Aber fangen wir erstmal mit dem Quittengelee an. Und wenn ihr noch Himbeeren habt, dann auch das Quittengelee mit Himbeeren.

Zutaten

  • 5–6 Quitten
  • Himbeeren (optional)
  • Wasser
  • Gelierzucker 2:1
  • Zitronensaft oder Zitronensäure

Die genauen Mengen für Zucker und Wasser, etc. ergeben sich aus der Menge an Quitten, die ihr habt, daher kann ich es in der Liste nicht genauer Angeben.
Als erstes müsst ihr den Flaum von den Quitten abreiben. Ich mache das einfach über der Spüle, rubble die Quitte ordentlich mit den Händen ab und wasche sie danach gründlich. Ihr könnt dazu auch ein Küchenhandtuch oder etwas Küchenrolle nehmen.
Jetzt müsst ihr die Quitten einfach inkl. Schale und Kerngehäuse in grobe Stücke schneiden.
Einfach ist auch einfacher gesagt als getan. Passt auf, da die Quitten so hart sind, muss man echt sehr viel Druck auf das Messer ausüben. Nehmt am Besten das größte Küchenmesser, das ihr habt. Und passt auf Eure Finger auf!

Quitten_02Meine Quittenstücke sind ca. 2–2,5 cm groß. Diese Stücke kommen nun in einen Topf, der groß genug ist, dass sie da bequem Platz drin finden.
Nun mit soviel Wasser auffüllen, dass die Quitten knapp bedeckt sind, es sollte nichts oben rausstehen.
Jetzt müsst ihr alles zum Kochen bringen, damit die Quitten schön Garen können. Sobald das Wasser anfängt zu Kochen, drehe ich die Temperatur runter und lasse sie auf kleiner Flamme ca. 20 min köcheln.
Wenn die Quitten schön weich geworden sind, ist dieser Arbeitsschritt fertig.
Da man zum Gelee kochen kalten Fruchtsaft verwenden sollte (mache ich öfter mal nicht, aber damit’s ganz sicher gut wird, solltet ihr das beachten), könnt ihr den Topf mit den Quitten einfach zum Abkühlen auf dem Herd stehen lassen.

Dann irgendwann die Quitten in ein Sieb zum Abtropfen gießen, den Fruchtsaft aber UNBEDINGT auffangen, denn aus dem machen wir unser Gelee.

Die gegarten Quitten in eine Tupperdose packen und in den Kühlschrank stellen, bis ihr Zeit habt, das Quittenbrot zu machen. Oder was ihr auch immer damit anstellen wollt :-) Sie halten sich eine knappe Woche.

Quitten_03Den erkalteten Quittensaft abmessen und in einem Topf mit säureresistentem Innenleben geben, das ist z.B. Emaille oder Edelstahl. Für Gelee muss man ca. 700 ml Fruchtsaft mit 500 g Gelierzucker 2:1 mischen. Wenn ihr noch Himbeeren mit dazu geben wollt, dann müsst ihr die natürlich mit wiegen und entsprechend mehr Gelierzucker zugeben. Alles gut mit einem Holzlöffel durchrühren und langsam unter gelegentlichem Rühren erhitzen.
Wenn ihr wollt, könnt ihr noch etwas Zitronensaft (ca. von 1 Zitrone oder Zitronensäure dazu geben. Ich mache das beim Marmelade kochen nur, wenn ich grade eine zur Hand habe. Ich konnte bisher keinen eklatanten Unterschied im Geschmack feststellen, außer dass die Farbe länger „hübsch“ bleibt.

Sobald der Fruchtsaft kocht, unter Rühren ca. 4 min kochen lassen, nebenbei die Gläser bereitstellen und sobald die Marmelade fertig gekocht ist, das Gelee möglichst randvoll einfüllen, dabei drauf achten, dass der Rand der Gläser schön sauber bleibt, ggf. mit einem Küchentuch sauber wischen, und gut verschließen.

Die Gläser dann für mindestens 10 min auf den Kopf stellen.

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Semi-Getrocknete Tomaten

Getrocknete Tomaten sind ja einfach sehr lecker, und die lassen sich auch so vielseitig verwenden.
Einfach auf Stulle, mit ein bißchen Avocado oder Käse.
Oder als Bestandteil von Nudelsoßen, oder im Salat, oder als Beilage zu meinem geliebtem Bohnenmus, etc.
Ihr seht schon, die Möglichkeiten sind vielfältig.

Wann immer ich genug Tomaten habe, und ich merke, ich schaffe es nicht, sie zu verarbeiten, bevor sie schlecht werden, mache ich also getrocknete Tomaten. Besser gesagt semi-getrocknete Tomaten.
Denn die richtigen getrockneten, werden bei mir im Backofen irgendwie nicht so gut, wie die, die man so kaufen kann.
Halt zu trocken …
Vermutlich braucht’s dazu einen anderen Ofen.
Aber diese nur halb getrockneten Tomaten sind auch sehr lecker. Sie haben schon das intensivere, süßere Aroma, sie müssen aber im Kühlschrank aufbewahrt werden. Dort halten sie zum Glück ’ne Weile.

Zutaten

  • 500 g Cherry Tomaten oder andere kleine Sorten
  • 2 EL Olivenöl
  • 3-4 Zweige Thymian, Blättchen abgezupft
  • Pfeffer & Fleur de Sel oder Malodon Salzkristalle

Dieses Jahr sind bei meiner Tomatenernte erstaunlich viele kleine Tomaten rausgekommen. Entweder hatte ich viele Cherry Tomaten gepflanzt (vergesse ich in der Sekunde, in der die Samen in der Erde stecken) oder aber die Großen sind nicht so ertragreich gewesen.
Jedenfalls hatte ich viele rote Cherry Tomaten und eine lustige Sorte Namens „Gelbe Johannisbeere“. Bei denen ist der Name Programm. Klein und gelb, aber schmecken tun sie wie kleine knackige Tomaten. Echt cool.

Alles was jetzt kommt ist eigentlich total simpel. Wiedermal eins der Rezepte, was man sich nicht traut aufzuschreiben, da man denkt, das ist doch jetzt echt irgendwie lahm. Aber ich mach’s einfach mal trotzdem :-)

TomatenZuerst Ofen auf 100°C vorheizen.
Die Tomaten und den Thymian waschen und trockentupfen. Die Blättchen vom Thymian abzupfen (aber das kann man auch dann tun, wenn man den Thymian auf den Tomaten verteilt …).
Tomaten halbieren und mit der Schnittseite nach oben auf ein Blech legen.
Mit den Thymianblättchen, Pfeffer und Salzkristallen bestreuen und mit Olivenöl beträufeln.

Jetzt kann das Blech in den Ofen und bleibt dort für ca. 3 Stunden. Wenn ihr das Gefühl habt, sie brauchen noch länger, einfach drin lassen. Das hängt wirklich von der Größe der Tomatenhälften ab.
Ich schalte irgendwann gerne den Ofen aus und lasse die Tomaten einfach über Nacht im Ofenrohr stehen.
Falls ich am nächsten Morgen das Gefühl habe, dass sie noch ein bißchen könnten, mache ich den Ofen nochmal an, wieder mit 100 °C und lasse sie noch ein bißchen weiter backen.
Das Ergebnis sollte so sein:
An der Schnittstelle sollten die Tomaten schon relativ trocken sein, aber der „Kern“ ruhig noch saftig.

semi-dried tomatoes

Rosmarin-Backofen-Pommes

Zuerst hab ich gedacht, dass ich dieses Rezept hier garnicht posten sollte. Kennt doch eh jeder.
Aber nachdem ich in dem Kochbuch, was ich grade lese, auch dauernd Rezepte wiederfinde, die ich als Allgemeingut bezeichnen würde, hab ich mich dazu entschlossen, sie doch hier stattfinden zu lassen.
Dies ist meine Variante der klassischen Rosmarin-Backofenkartoffeln.
Sie haben eine lange Evolution durchgemacht. Durch gemeinsames Kochen mit Freunden sind aus der einfach halbierten oder geviertelten Kartoffel, die Pommesschnitze geworden (Danke Patty), dadurch sind sie schneller gar und noch knuspriger.

Zutaten

  • 6–7 große Kartoffeln, oder auch mittelgroße, dann ein paar mehr
  • ein 15cm langer Zweig Rosmarin, Nadeln abgezupft
  • Olivenöl
  • Salz & Pfeffer

Rosmarin KartoffelnDen Backofen auf 190–200°C vorheizen.
Die Kartoffeln gründlich waschen, dunkle oder ekelige Stellen rausschneiden.
Jetzt je nach Form und Größe der Kartoffel in ca. 1 cm dicke Scheiben schneiden und diese Scheiben dann wiederum in 1 cm dicke Stifte unterteilen. Voilá, da sind sie schon, die Pommes.
Jetzt muss man sie nurnoch auf einem Backblech verteilen, ordentlich Olivenöl, Rosmarin, Salz und Pfeffer drüber kippen und (Achtung, finden viele fies) mit den Händen ordentlich mischen, sodaß alle Pommes von allen Seiten mit dem Öl benetzt sind. Am Schluß schauen, dass sie sich möglichst nicht berühren, schon kann das Backblech in den Ofen. Nach ca. 20 min alles ordentlich wenden, falls die Kartoffeln angepappt sind, mit einem Pfannenheber abkratzen.
Je nachdem wie groß Eure Kartoffeln sind und wie Euer Ofen heizt, würde ich die Kartoffeln nach ca. 40 min rausholen, evtl. nach 30 min nochmal mischen. Ich mag die Kartoffeln schön knusprig, gar sind sie schon nach 35 min und können auch dann schon gegessen werden.

Rosmarin Backofen Pommes